Ist der HCD Gelbblau oder Blaugelb? Über diesen Nonsense stritten sich die beiden rüstigen Seniorinnen Trudi und Mengia 2015 erbitterter als die Sunniten und die Schiiten über die Nachfolge Mohammeds. Da die beiden sich nicht einigen konnten, mussten die Fans befragt werden. Diese durften nach einem harten Abstimmungskampf, der auf Facebook, Youtube und Radio geführt wurde, abstimmen. Als neutraler Schweizer schrieb ich die Manifeste, Texte, Filme und Radiospots für beide Parteien. Schlussendlich hat Mengia den Krieg der Farben gewonnen – und der Merchandise-Shop des HCD, weil die Fan-Artikel des Vereins mehr oder weniger diskret in die Filme eingebaut wurden.
Für Team Gelbblau: Trudi
Trudi ist 1934 in Davos geboren. Seit sie auf der Welt ist, hat Trudi erst ein Heimspiel des HCD verpasst. Allerdings nur, weil sie damals auf Hochzeitsreise war. Ob das damals eine gute Idee war, darüber möchte sie heute nicht mehr sprechen. Sie kennt die Augenfarbe, Blutgruppe und Zahnlücken sämtlicher Spieler, die jemals für den HCD gespielt haben. Gewisse Leute glauben, dass Trudis Apfelkuchen Andres Ambühl zurück nach Davos gelockt hat. Er schweigt dazu. Für Trudi ist der HCD gelbblau, weil sie früher immer mit dem Postauto ins Tessin in die Ferien gefahren ist und alle guten Erinnerungen damit verknüpft.
Für Team Blaugelb: Mengia
Mengia erblickte 1929 das Licht von Davos. Die Spieler des HCD bezeichnet sie als ihre Kinder. Arno del Curto findet regelmässig Briefe an seiner Windschutzscheibe. In denen gibt sie ihm Ratschläge zu den Themen Ernährung, Trainingsmethoden oder Spielstrategie. Wenn der HCD gewinnt, wurden die Ratschläge befolgt. Jedenfalls sieht sie das so. Angeblich wollten gewisse Clubs aus dem Unterland Mengia bereits abwerben. Natürlich chancenlos. Für Mengia ist der HCD blaugelb, weil sie am Ufer des Davoser-Sees aufgewachsen und von Natur aus ein Faible für Blau hat.
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